Ein NPD-Aufmarsch in Osnabrück ist auf scharfe kirchliche Kritik gestoßen. Bei einer
parallelen Anti-NPD-Demo sprach der Osnabrücker Generalvikar Theo Paul am Samstag
vom „alten braunen Sumpf, aus dem Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus
erwachsen“. Paul warf der NPD „Deutschtümelei“ vor. 2.000 Jahre nach der Varus-Schlacht
berufe sich die Partei auf Hermann oder Arminius, der vermutlich auch das römische
Bürgerrecht und damit die doppelte Staatsbürgerschaft gehabt habe. „Dieser Multi-Kulti-Cherusker
hätte für die heutigen Möchtegern-Germanen der NPD nur ein Kopfschütteln übrig“, so
Paul. Der Generalvikar äußerte sich als Vertreter der Religionen bei einer Demonstration,
zu der ein Bündnis aus rund 70 Organisationen aufgerufen hatte. Anlass war ein parallel
stattfindender NPD-Aufmarsch unter dem Motto „Die Hermannsschlacht: 2.000 Jahre Kampf
gegen Überfremdung - für nationale Selbstbestimmung“.