Das Internationale Katholische Missionswerk „missio“ knüpft hohe Erwartungen an die
erste Afrika-Reise von Papst Benedikt XVI. Mit der für Mitte März geplanten Visite
rücke der Papst den Kontinent in einer Zeit in den Mittelpunkt, in der sich der Westen
hauptsächlich mit der eigenen Finanz- und Wirtschaftskrise befasse, erklärte der Präsident
von „missio“ München, Pater Eric Englert, am Freitag in Aachen. Kamerun und Angola,
die das Kirchenoberhaupt vom 17. bis zum 23. März bereisen will, stünden beispielhaft
für die Herausforderungen in Afrika, so Englert. Staatliche Strukturen fielen weitgehend
aus, „sei es durch die Zerstörung im Bürgerkrieg wie in Angola oder durch massive
Korruption wie in Kamerun“. Die Kirche sei oft die einzige funktionierende Institution.
Sie setze sich für Frieden und soziale Gerechtigkeit sowie den Aufbau der Zivilgesellschaft
ein. Der Präsident von „missio“ in Aachen, Klaus Krämer, verwies auf die große
Armut und das Aids-Problem in Afrika. 300 Millionen Menschen müssten mit weniger als
einem Dollar pro Tag auskommen. Die Kluft zwischen Arm und Reich wachse bedrohlich.
„Ungerechte Welthandelsstrukturen werden das Problem verschärfen.“ Die Papstreise
könne die kirchlichen Kräfte unterstützen, die sich oft gegen starke Widerstände für
Gerechtigkeit und friedlichen Dialog einsetzten.