2009-03-06 15:05:51

Darwintagung: Debatte mit "Vernunft"


Noch bis morgen läuft eine vom Vatikan ausgerichtete Tagung zum Evolutionsbiologen Charles Darwin. Bei der Konferenz an der päpstlichen Gregoriana-Univeristät tauschen sich Evolutionsbiologen, Philosophen und Theologen aus. Eine interdisziplinäre Diskussion sei notwendig, um die naturwissenschaftlichen Daten philosophisch und theologisch zu prüfen und zu unterfüttern. Das betont Giuseppe Tanzella-Nitti, Professor für Dogmatik an der päpstlichen Opus-Dei-Universität Santa Croce in Rom.
Tanzella Nitti:
„Die Daten sprechen einfach dafür, dass es im Lauf der Evolution zu einer immer größeren Komplexität und Diversifizierung kam. Der Mensch scheint die Krone dieser Entwicklung zu sein. Darin nun eine Zielgerichtetheit zu sehen, ist meiner Meinung nach eine philosophische Schlussfolgerung – keine naturwissenschaftliche. Deshalb müsste der Theologe sich austauschen mit dem Philosophen, um zu überprüfen, in welchem Maß diese wissenschaftlichen Daten vereinbar sind mit einer philosophischen Sicht, die einer Zielgerichtetheit zuneigt.“

Bei den kontroversen Diskussionen zum Thema sei ein rationaler und wissenschaftlicher Zugang hilfreich. Das betonte der wissenschaftliche Mitorganisator der Konferenz Marc Leclerc. Leclerc:
„Um da im Ansatz zu einem gegenseitigen Verstehen zu kommen, muss man aus der Ideologie heraus. Alle, die Schöpfung und Evolution verteidigen, sind willkommen, unter der Bedingung, dass sie sich einer wissenschaftlichen Sprache bedienen – philosophisch oder theologisch, aber jedenfalls rationell. Nur über diesen Weg kann es da eine Versöhnung geben. Mit leidenschaftlicher Rede allein gelingt es sicher nicht. Da muss man aus der Domäne der Leidenschaft herauskommen und in die Domäne der Vernunft eintreten.“  

(rv 06.03.2009 gs/pr)
 







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