Im Nahen Osten findet man nicht nur Heilsgeschichte, sondern auch Heilsgeophraphie.
Das sagte der Ständige Beobachter des Vatikans bei der UNO, Erzbischof Celestino Migliore,
jetzt bei einer Sitzung des „Netzwerks christlicher Kirchen im Nahen Osten“ in New
York. Christen und Muslime begegneten sich heute wie Menschen im Dunkel einer Wüstennacht,
so Migliore. Es handle sich in erster Linie um eine verschwommene, unklare Form von
Wahrnehmung. „Muslime sehen in Christen die Monster der Kreuzzüge, so wie man es aus
den Geschichtsbüchern kennt“, und für die Christen wiederum seien Muslime „die schauerlichen
Monster religiöser Intoleranz“. Der Vatikanvertreter ermutigte Kirchenvertreter und
Nahost-Experten, sich trotz negativer Erfahrungen von Vertreibung und Unterdrückung
für die Sprache der Versöhnung und der religiösen Toleranz stark zu machen. Für den
Vatikan seien die christlichen Gemeinden im Nahen Osten von größter Bedeutung. Der
Beitrag der Christen sei besonders im Erziehungs- und Bildungswesen groß. All diese
Einrichtungen stünden Christen, Muslimen und Juden gleichermaßen offen. (zenit
05.02.2009 sk)