Im Bundesstaat Washington ist Beihilfe zum Selbstmord ab diesem Donnerstag legal.
Der Bundesstaat ist damit nach Oregon der zweite, in dem die Euthanasie eingeführt
wird. Im November hatte eine Volksabstimmung das Gesetz gebilligt, mit dem es jetzt
erlaubt ist, Patienten, denen weniger als sechs Monate zu leben verbleiben, eine tödliche
Dosis von Giftstoffen zu verabreichen. Vor der Abstimmung hatten die Bischöfe des
Bundesstaates die Gläubigen dazu aufgerufen, „das Leben bis zu seinem natürlichen
Ende“ zu respektieren. Die Bischöfe brachten ihre Sorge über die „ernste Gefahr“ zum
Ausdruck, die der unterstützte Selbstmord für die schwächsten Personen, die älteren
und behinderten Menschen, mit sich bringe. Wenn der Selbstmord zu einer „ärztlichen
Praxis“ werde, dann verändere sich die Patienten-Arzt-Beziehung von Grund auf, warnten
die Hirten. Außerdem wiesen sie darauf hin, dass sterbende Menschen „ein tiefes Verlangen
danach haben, jene Werte zu verwirklichen, die sie am meisten lieben: Sie wünschen
sich eine letzte Möglichkeit, um Vergebung zu suchen, Dankbarkeit und Liebe zu zeigen.“
Die Legalisierung der Euthanasie wurde von den US-Lebensschutzbewegungen mit großem
Bedauern aufgenommen. Sie appellieren an die Ärzte, sich unter Berufung auf ihr Gewissen
zu weigern, an einer Euthanasie beteiligt zu sein. Angesichts der Entwicklungen in
Washington befürchten viele Menschen, dass die Legalisierung der Euthanasie nun auch
in anderen US-Bundessaaten vorangetrieben werden könnte. Von 1997 bis heute ist in
einer Reihe von Volksabstimmungen die Legalisierung in den Bundesstaaten Kalifornien,
Hawaii, Michigan und Vermont abgelehnt worden. (zenit/rv 05.02.2009 sk)