Dt. Bischöfe ziehen klare Grenzen zu Pius-Bruderschaft
Die deutschen Bischöfe distanzieren sich deutlich von der traditionalistischen Pius-Bruderschaft.
In einer Erklärung zum Abschluß ihrer Vollversammlung in Hamburg kritisieren sie auch
Kommunikationspannen im Vatikan; gleichzeitig aber nehmen sie den Papst gegen Kritik
in Schutz. Die gemeinsame Erklärung der Bischöfe beklagt, dass der Streit um die Priesterbruderschaft
zu einer Verunsicherung bei den Gemeinden geführt habe. Sie sehen den Konflikt aber
zugleich als Chance, das Zweite Vatikanische Konzil neu ins Bewusstsein der Katholiken
zu bringen und daraus eine neue Dynamik für die Kirche entstehen zu lassen. Hier die
Kernsätze aus der Erklärung. „1. Die Priesterbruderschaft St. Pius X. hat sich
selbst von der katholischen Kirche abgespalten. Es ist Bischöfen und Priestern, die
der Bruderschaft angehören, auch nach der Aufhebung der Exkommunikation der Bischöfe
nicht gestattet, die Heilige Messe zu feiern oder andere Sakramente zu spenden. Die
Verantwortlichen in der Kurie sollten rasch Verbesserungen im Bereich der internen
Abstimmung und der Kommunikation mit den Bischofskonferenzen herbeiführen. Dies gilt
besonders für Konfliktsituationen. 2. Es liegt an der Priesterbruderschaft, das
Schisma zu überwinden. Die Dokumente des Zweiten Vatikanischen Konzils gehören unaufgebbar
zur katholischen Tradition. 3. Wir bedauern, dass in diesem Zusammenhang auch
Unsicherheit über den Weg der Kirche aufgekommen ist. 4. Besonders bedrückend
sind die Holocaust-Leugnung eines Bischofs der Priesterbruderschaft und entsprechende
antisemitische Strömungen. Es fehlt bislang eine ernsthafte Distanzierung der Betreffenden.
5. Auch im Innenraum der Kirche gab es Stimmen und Aktivitäten, die lieblos, extrem
einseitig oder gar herabsetzend waren und der Einheit geschadet haben. Wir beklagen
diesen Stil des Umgangs miteinander. Ob es eine volle Gemeinschaft der Priesterbruderschaft
St. Pius X. mit der katholischen Kirche geben wird, ist noch nicht geklärt. Vieles
scheint bis jetzt dagegen zu sprechen.“ (pm dbk/kna 05.02.2009 sk)