2009-03-04 15:02:57

Türkei: Auf der Suche nach christlicher Identität


RealAudioMP3 Christsein in Europa ist geprägt vom jeweiligen Land und seiner Geschichte. Das betont der Präsident der türkischen Bischofskonferenz, Bischof Luigi Padovese, in einem Interview mit Radio Vatikan. Die Präsidenten der Bischofskonferenzen Südosteuropas diskutieren in diesen Tagen in der Türkei über die christliche Identität in Europa. Gerade in Ländern wie der Türkei sind Katholiken oft in der Minderheit. Der Gastgeber des Bischofstreffens, Bischof Padovese, betont, weshalb sich Europäer fragen sollten, was „christliche Identität“ heutzutage für sie bedeute:

„Denn es kann keinen Dialog geben, wenn wir nicht wissen, was und wer wir sind. Diese Antwort kann uns weiter helfen. Uns in der Türkei hilft es aber bereits schon, wenn wir spüren, dass andere Gläubige an unserem Schicksal interessiert sind. Das bekräftigt uns, Christen zu sein. Wir können uns dann noch mehr an der Tatsache erfreuen, dass wir die Nachfahren der ersten Christen in diesem Land sind. Ich merke, dass die Christen in der Türkei allmählich stolzer werden, dass sie in Tarsus und in Antiochien leben, in denen das Christentum groß geworden ist.“

Das Treffen ist anlässlich des Paulus-Jahres auf den Spuren des Apostels angelegt. Ausgehend vom Beispiel des Apostels Paulus, der vor nahezu 2.000 Jahren in einem multikulturellen und multireligiösen Kontext predigte und somit zur Bildung einer christlichen Identität beitrug, werden sich die Teilnehmer dieses Treffens mit Fragen der christlichen Identität in den Ländern Südosteuropas befassen.

„Das Paulus-Jahr ist für alle Christen wichtig. In den vergangenen Monaten durften wir aus erster Hand erfahren, wie viele Pilger diese Stätten bedeutungsvoll finden. Paulus ist für uns Bischöfe das beste Beispiel für die Inkulturation des Christentums. Der Apostel war derjenige, der die christliche Identität gerettet hat.“

Beim Treffen handelt es sich um die neunte Versammlung der Bischöfe Südosteuropas. Der Vorsitzende des Rates der Europäischen Bischofskonferenzen, Kardinal Peter Erdö, nimmt an dem Treffen ebenso teil wie der Ständige Vertreter des Heiligen Stuhls beim Europarat, Prälat Aldo Giordano, der viele Jahre Generalsekretär des Rates war. Zu den „Pilgern“ zählen auch die Vorsitzenden der katholischen Bischofskonferenzen von Albanien, Bosnien, Bulgarien, Griechenland, Moldawien, Rumänien, und Serbien. Am Samstagnachmittag werden die Vorsitzenden der katholischen Bischofskonferenzen Südosteuropas vom Oberhaupt der Weltorthodoxie, Patriarch Bartholomaios I., im Phanar empfangen werden und an der Feier des orthodoxen Abendgebets teilnehmen.

(rv 04.03.2009 mg)








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