D: Gebet für Opfer des Stadtarchiv-Einsturzes in Köln
Der Kölner Kardinal
Joachim Meisner hat „mit großer Betroffenheit“ auf das Stadtarchiv-Unglück in Köln
reagiert. „Den Verletzten und Opfern, ihren Angehörigen und Familien gilt mein herzliches
Mitgefühl“, sagte er am Dienstagabend am Rande der Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz
in Hamburg. „Zusammen mit den Mitbrüdern im bischöflichen Amt, die hier versammelt
sind, beten wir für alle Betroffenen und um baldige Genesung für die Verletzten.“
Auch Vertreter der evangelischen Kirchen in Köln haben mit Betroffenheit auf den Einsturz
des Archivs sowie zwei angrenzender Häuser reagiert.
Das Archivgebäude in der
Severinstraße von 1971 war am Dienstagmittag aus noch ungeklärter Ursache vollständig
eingestürzt. Auch zwei Wohnhäuser sackten zu großen Teilen zusammen. Mehrere Menschen
werden noch vermisst. Feuerwehr und Hilfsdienste suchen nach Überlebenden. Offenbar
waren Risse im Fundament lange bekannt. Historiker sprechen von der schlimmsten Katastrophe
seit dem Brand der Weimarer Anna Amalia Bibliothek. Dazu sagte die Dombaumeisterin,
Barbara Schock-Werner, dem Kölner Domradio:
„Das Historische Archiv ist
das größte Stadtarchiv nördlich der Alpen. Es umfasst Dokumente aus über 1.000 Jahren
Kölner und rheinischer Geschichte, darunter auch zahlreiche kirchliche Quellen. Man
muss jetzt sehen, was noch zu retten ist. Es besteht aber die Gefahr, dass die Mischung
aus Staub und Papier sich mit Regenwasser mischt. Das wäre eine Katastrophe.“
Erst
im Februar hatten die Stadt Köln, das Land Nordrhein-Westfalen und die Kulturstiftung
der Länder für 800.000 Euro zusätzlich 6.400 Manuskripte, Briefe und Dokumente Bölls
gekauft.