„Die geplante Heilig-Land-Reise
des Papstes ist in erster Linie eine Pilgerreise.“ Das sagte Erzbischof Ludwig Schick
bei der Bischofskonferenz in Hamburg am Dienstag. Gleichwohl werde der Papst auch
politische Themen ansprechen, so der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen
Bischofskonferenz. Die jüngsten Debatten um den Holocaust-Leugner Richard Williamson
würden die Reise nicht weiter belasten, vermutet Schick. Der Bamberger Oberhirte sagte
in Hamburg weiter:
„Es ist ein Besuch der christlichen Ordnung und Tradition.
Ich denke, dass dies als Erstes gesagt werden soll. Ein zweiter Punkt ist, dass es
sich um einen Besuch handelt, der auch ein Staatsbesuch ist. Der Papst wird sicherlich
bei seinen Gesprächspartnern von der israelischen Regierung eine klare Sprache sprechen.
Der dritte Punkt ist, dass der Besuch eine Visite zu den Ortskirchen ist. Dadurch
wird eine Bestärkung der Christen im Heiligen Land erfolgen. Natürlich ist die Situation
in Israel schwierig. Derzeit gibt es Schwierigkeiten wegen des Gaza-Konfliktes. Dennoch
kann der Papst in den genannten drei Punkten Gutes tun.“
Die Reise des
Papstes in den Nahen Osten – nicht auf Israel beschränkt – stärke die Menschen in
der ganzen Region, betonte der Menschenrechtsbeauftragte des Katholischen Missionswerkes
Missio, Otmar Oehring:
„In den letzten Tagen war zu hören, dass im Nahen
Osten inzwischen Gerüchte kursieren, der Papst würde sogar einen Abstecher nach Bagdad
machen. Ich gehe davon aus, dass er dies nicht tun wird. Doch daran kann man erkennen,
dass die Hoffnung im Nahen Osten auf diesen Besuch des Papstes sehr groß ist. Wir
hören auch, dass alle irakischen Bischöfe und einige Gläubige an einer Begegnung mit
dem Heiligen Vater in Amman zumindest teilnehmen werden. Ich denke, dass der Moment
der Ermutigung und natürlich auch der Zeichensetzung, der Solidarität, eine wichtige
Angelegenheit ist, im Hinblick auf die Menschen, die dort leben.“