2009-03-03 12:51:41

D: Zollitsch reist zum Papst, Debatte um Piusbruderschaft im Gepäck


RealAudioMP3 Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz glaubt nicht an eine baldige Rückkehr der Piusbruderschaft in die Katholische Kirche. Die bisherigen Erklärungen der Pius-Brüder seien „eher enttäuschend“, sagte Erzbischof Robert Zollitsch am Rande der Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in Hamburg. Auch die Entschuldigung des Traditionalisten-Bischofs und Holocaust-Leugners Richard Williamson reiche bei weitem nicht aus, weil der Brite nichts zurückgenommen habe.

„Wenn die Bischöfe und auch die Piusbruderschaft nicht bereit sind, sich auf die Ebene des Zweiten Vatikanischen Konzils zu stellen und die Autorität des Papstes in der Weise anerkennen, dass sie auch seinen Weisungen folgen, was sie derzeit nicht tun, dann gibt es für sie keinen Platz in der Kirche. Die Folge wäre: Die Exkommunikation tritt wieder in Kraft.“

Zwar wolle er keine Termine setzen, so Zollitsch, aber eine Klärung über den Status der Pius-Brüder dürfe nicht zu lange hinausgeschoben werden. Bei einem Besuch nächste Woche in Rom wolle er dem Papst die Positionen der deutschen Bischöfe nahe bringen, so der Freiburger Erzbischof. Das Gespräch mit Benedikt XVI. sei lange geplant gewesen, habe jetzt aber neue Brisanz durch die Debatte um die Traditionalisten bekommen. Die teils erregten Diskussionen in Deutschland machten schnelles Handeln nötig:

„Es ist klar, der Klärungsprozess muss weiter geführt werden, und die Situation, die bei uns sehr lebendig geworden ist, zeigt, dass man das nicht allzu lange hinziehen kann.“

Namhafte Bischöfe hatten die Umstände der Entscheidung kritisiert sowie Kommunikationsfehler und mangelnde Information zuständiger Vatikanbehörden beklagt. Zollitsch:

„Die deutschen Bischöfe haben alle einmütig gesagt: Ja, der Papst hat die Hand ausgestreckt, es kommt nur darauf an, dass sie die Hand ergreifen. Wir haben dann allerdings unterschieden zwischen dem, was in Rom geschehen ist: Wenn ein Kardinal Hoyos die Rücknahme der Exkommunikation vorbereitet, gehört es auch dazu, dass er sich vergewissert, welche Positionen diese Leute vertreten. Es ist das Anliegen der deutschen Bischöfe zu sagen, dass in der Kommunikation manches anders möglich gewesen wäre. Und über solche Dinge darf man auch in Deutschland sprechen.“

(rv 03.03.2009 bp)







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