D: Lehmann verwahrt sich gegen Vorwurf der Kritik am Papst
Der Mainzer Kardinal Karl Lehmann hat sich im Zusammenhang mit dem Streit um die vier
Bischöfe der Pius-Bruderschaft gegen den Vorwurf verwahrt, er habe „Kritik am Papst“
geübt. Zu einer solchen Kritik habe es in diesem Fall keinen Anlass gegeben, betonte
Lehmann in einem am Dienstag vorab veröffentlichten Beitrag für seine Mainzer Bistumszeitung.
Nach den Worten Lehmanns sind in der ganzen Angelegenheit Fehler gemacht worden, wie
im Vatikan selbst eingestanden worden sei. So habe man zweifellos Papst Benedikt XVI.
nicht genügend über die Hintergründe des britischen Traditionalisten-Bischofs und
Holocaust-Leugners Richard Williamson informiert. Hier sei nicht der Papst selbst
zu kritisieren, sondern das „Management der Kurie“. Wenn man dieses Fehlverhalten
oder mindestens diese Ungeschicklichkeit der Kurie beim Namen nenne, kritisiere man
nicht den Papst selbst. Er habe einen grundsätzlichen Unterschied zwischen dem Papst
und den ihm zugeordneten und dienenden Instanzen gemacht, so Lehmann weiter. Von Anfang
an habe er in der Diskussion gesagt, dass der Papst ihm leid tue, weil seine guten
Absichten so missverstanden worden seien, und dass er Benedikt XVI. in Schutz nehme,
weil man diesem selbst nicht Versäumnisse anderer anlasten solle.