Die Zahl antisemitischer Übergriffe in der EU steigt seit einigen Monaten wieder an.
Das geht aus einem neuen Bericht der EU-Grundrechteagentur hervor. Grund für den Anstieg
könnten sowohl die Lage im Nahen Osten als auch die Wirtschaftskrise sein, meinte
der Direktor der Behörde, Morten Kjaerum, zu dem in Wien vorgestellten Bericht. Politische
Führer in der EU müssten klar zum Ausdruck bringen, dass Antisemitismus und Intoleranz
nicht hinnehmbar seien. Die Grundrechteagentur kommt zu dem Ergebnis, dass bis Ende
vergangenen Jahres die Zahl der antisemitischen Übergriffe rückläufig gewesen sei.
Auch in Deutschland sei die Zahl antisemitischer Übergriffe bis 2005 gestiegen und
danach von Jahr zu Jahr leicht zurückgegangen. Laut den Statistiken gab es den stärksten
Rückgang in Frankreich. Doch Deutschland, Frankreich, Belgien, Dänemark, Schweden
und Großbritannien hätten seit Jahresende 2008 mehr Übergriffe gegen Juden und jüdische
Einrichtungen verzeichnet. Auch in den Niederlanden und Spanien habe es antisemitische
Straftaten gegeben.