2009-03-01 14:51:18

Italien: Symbolträchtige Kirchenübergabe an russische Orthodoxie


Die russisch-orthodoxe Kirche erhält am Sonntag in der süditalienischen Adria-Stadt Bari eine eigene Kirche. Staatspräsident Giorgio Napolitano übergibt seinem russischen Amtskollegen Dmitri Medwedew die Schlüssel für die Sankt-Nikolaus-Kirche, die bislang im Besitz des italienischen Staates war. Die Zeremonie sollte bereits am 6. Dezember stattfinden, musste aber nach dem Tod des Moskauer Patriarchen Alexij II. verschoben werden. Bari hat große Bedeutung für die russische Orthodoxie, da sich in der Krypta des katholischen Doms die Reliquien von Bischof Nikolaus, dem russischen Nationalpatron, befinden. Seit der Öffnung der Grenzen kommen jährlich Tausende russische Pilger in die süditalienische Hafenstadt. Die orthodoxe Nikolaus-Kirche im Zentrum von Bari war 1913 als Pilgerkirche für Gläubige aus Russland und Griechenland gegründet worden. 1937 ging das Gotteshaus in den Besitz der Stadt über, das angegliederte Pilgerhospiz wurde zu einem Waisenhaus umgewidmet. Anlässlich eines Besuchs des damaligen russischen Präsidenten Wladimir Putin im März 2007 kündigte Italien an, die inzwischen restaurierte Kirche dem russischen Staat zu schenken. – Der Vatikan ist bei der Zeremonie am Sonntagnachmittag durch den italienischen Kardinal Salvatore De Giorgi vertreten. Er wird eine Grußbotschaft von Papst Benedikt XVI. überbringen. Das Moskauer Patriarchat hat Bischof Egorievsk Mark entsandt, der eine Grußadresse vom neuen Patriarchen Kyrill I. verlesen will. Präsident Medwedew wird die Schlüssel des kirchlichen Gebäudekomplexes unmittelbar nach Empfang an Mark als Vertreter des Patriarchats übergeben.

(rv/kna 01.03.2009 mg)







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