Der jüdisch-christliche
Dialog soll fortgesetzt werden. Dazu mahnt der deutsche Bundespräsident Horst Köhler
an. Antisemitismus und Antijudaismus hätten in Deutschland keinen Platz und dürfen
nirgendwo Platz haben, sagte Köhler in seinem Grußwort zur Eröffnung der „Woche der
Brüderlichkeit“ in Hamburg laut Redemanuskript. Die Veranstaltungen in ganz Deutschland
stehen in diesem Jahr unter dem Thema „So viel Aufbruch war nie“ und sollen mit konkreten
Projekten den Dialog zwischen Christen und Juden fördern. An der Veranstaltung nimmt
auch die Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch,
teil. Bei der zentralen Eröffnungsfeier im Deutschen Schauspielhaus verleiht der
Koordinierungsrat seit 1968 die Buber-Rosenzweig-Medaille. In diesem Jahr erhält der
katholische Experte für das Alte Testament, der emeritierte Professor aus Münster,
Erich Zenger, die Ehrung. Die Auszeichnung sei vor dem Hintergrund der letzten Auseinandersetzungen
um Antisemitismus eine Ermutigung für den jüdisch-christlichen Dialog. Das sagt Kardinal
Karl Lehmann zur Auszeichnung. Zenger sei in diesem Sinne ein mutiger Förderer der
jüdisch-christlichen Gespräche. Der Wissenschaftler habe Jahrzehnte lang in Büchern
und Kommentarreihen zum hebräischen Teil der Bibel zukunftsweisende Perspektiven und
Impulse eröffnet, die weit über den katholischen Raum hinaus reichen. Dabei arbeitete
Zenger oftmals mit jüdischen Gelehrten zusammen, betont der frühere Vorsitzende der
Deutschen Bischofskonferenz und Bischof von Mainz.
Seit 1952 wird die bundesweite
„Woche der Brüderlichkeit“ vom Deutschen Koordinierungsrat der Gesellschaften für
Christlich-Jüdische Zusammenarbeit organisiert. Veranstaltungen in zahlreichen deutschen
Städten sollen die Verständigung zwischen den Konfessionen, aber auch den Kampf gegen
Antisemitismus und Rechtsextremismus unterstützen. (rv/domradio 01.03.2009 pr/mg)