2009-02-28 12:48:49

Meisner: Schein darf nicht über Sein triumphieren


RealAudioMP3 Der Schein dürfe nicht über das Sein triumphieren. Dazu mahnte der Kölner Kardinal Joachim Meisner diese Woche im Rahmen eines Treffens christlicher Führungskräfte und Unternehmer in Düsseldorf. Neben Fachkompetenz sei eine Rückkehr zu christlichen Werten in der Wirtschaft notwendig, sagte der Erzbischof in einem Interview mit dem Domradio Köln. Dazu sagt Kardinal Meisner:

„Bei dieser heutigen Weltwirtschaftskrise hat sicher die Habsucht Pate gestanden. Und dann kommt noch die Ehrsucht dazu: Hast Du was, dann bist Du was. Das ist in unserer Gesellschaft heute ein ungeschriebenes Gesetz. Die christliche Soziallehre sagt, es kommt nicht so sehr auf das Haben an, sondern auf das Sein. Diese Soziallehre ist nach wie vor eine echte Alternative zum Kapitalismus und zum Kommunismus und sie hat auch Pate gestanden für eine gesunde soziale Marktwirtschaft.“

Die Aufgabe von Führungskräften sei vor allem das Dienen, eine für Christen selbstverständliche Tugend. Kardinal Meisner:

„Ich kann Verantwortung nur wahrnehmen, wenn ich die Arbeitsstelle und die Mitarbeiter nicht als Kulisse für meinen eigenen Auftritt sehe. Sondern gleichsam als eine Herausforderung, dass ich meine Führung wahrnehme, indem ich anderen diene. Und darum ist das unvereinbar mit dem christlichen Menschenbild, dass ich Karriere mache und die anderen dort unten dahin vegetieren lasse. Ich muss die anderen mitnehmen, ich muss mich wie Christus zu ihnen herabneigen und muss ihnen wirklich ein echter Diener sein.“

(rv/domradio 28.02.2009 pr)







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