2009-02-28 14:55:55

Irak/USA: Christen besorgt über US-Truppenabzug


RealAudioMP3 Die Christen im Irak sind besorgt über den angekündigten US-Truppenabzug. Das betont Philip Najim. Er ist Apostolische Prokurator für die Chaldäische Kirche, die größte christliche Gemeinschaft im Irak. Die irakische Regierung hingegen begrüßt die Ankündigung von US-Präsident Barack Obama, die Truppen bis August 2010 abzuziehen. Obama hatte am Freitag angekündigt, dass die US-Kampftruppen den Irak bis August 2010 verlassen sollen. Ein „Übergangskontingent“ von bis zu 50.000 Soldaten soll aber noch bis Ende 2011 im Land bleiben.
Najim erklärt die Vorbehalte der irakischen Christen folgendermaßen:

„Wir dürfen nicht vergessen, dass sich die Truppen der so genannten Koalition selber als Besatzungsmacht betrachten. Aus dieser Sicht sind selbstverständlich alle für einen Truppenabzug. Doch das Problem ist, dass der irakische Staat und ihre Einrichtungen schwach sind. Sie können den Frieden im Augenblick im Irak nicht sichern. Es fehlt ein Nationalbewusstsein. So ist die irakische Armee nicht hundertprozentig patriotisch oder national ausgerichtet.“

Die irakischen Christen standen in den vergangenen Jahren immer wieder unter Druck und wurden auch regelrecht verfolgt. Dazu der chaldäische Kirchenmann Najim:

„Unter den Verfolgungen haben alle Ethnien des irakischen Volkes gelitten und leider leiden sie immer noch darunter. Das liegt vor allem daran, weil der Staat so schwach ist. Während der US-Präsenz haben die Christen enormen Schaden davon getragen. Ihre Kirchen wurden angegriffen, aber auch Persönlichkeiten des kirchlichen Lebens, die Zeugnis ihres Glaubens und ihrer Liebe gegenüber ihrem Vaterland gegeben hatten.“

 

(rv/afp 28.02.2009 mg)







All the contents on this site are copyrighted ©.