Die Zahl aller Lutheraner ist im vergangenen Jahr geringfügig um gut 0,2 Prozent auf
rund 72 Millionen gestiegen. Das ist vor allem dem Kirchenwachstum in Afrika, Asien
und Lateinamerika zu verdanken, während in Nordamerika und Europa ein leichtes Minus
zu verzeichnen war. Das geht aus der jüngsten Statistik des Lutherischen Weltbunds
(LWB) mit Sitz in Genf hervor. Den 140 lutherischen Mitgliedskirchen in 79 Ländern
gehörten 2008 knapp 68,5 Millionen Mitglieder an, das waren 161.800 mehr als 2007.
In Europa hingegen hat die Zahl der Lutheraner im vergangenen Jahr erneut abgenommen
– um knapp 0,6 Prozent auf annähernd 37 Millionen. Einen starken Anstieg um 26,7 Prozent
meldete die Evangelisch-Augsburgische Kirche in Polen, die jetzt 95.000 Mitglieder
hat. Den höchsten Verlust in Europa verzeichnete die Evangelisch-Lutherische Kirche
Frankreichs. Nach einer Neuerfassung der Mitglieder registrierte die Kirche 10.400,
ein Rückgang um 74 Prozent. In Deutschland, dem Heimatland Martin Luthers (1483-1546),
belief sich die Gesamtzahl der Lutheraner 2008 auf 12,5 Millionen, eine Abnahme um
knapp 0,7 Prozent; es bleibt aber das Land mit den meisten Lutheranern.