Die Entschuldigung des umstrittenen Traditionalistenbischofs Richard Williamson für
die Leugnung des Holocaust wird in katholischer Kirche, Judentum und Politik als unzureichend
bewertet. Die Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch,
zeigte sich über die neue Stellungnahme des 68-jährigen Briten entsetzt. Bundesjustizministerin
Brigitte Zypries schließt nicht aus, dass die Bundesrepublik die Auslieferung
des britischen Holocaust-Leugners Williamson beantragt. Der Generalsekretär des Zentralrats
der Juden, StephanKramer, sagte, sich lediglich für zugefügte
Schmerzen zu entschuldigen, sei „völlig ungenügend“. Damit seien Williamsons Äußerungen
über den Holocaust nicht auszuräumen. Er müsse sie widerrufen. Auch der Präsident
der Vereinigung der jüdischen Gemeinden Italiens, Renzo Gattegna, hat Skepsis
über die Entschuldigung geäußert. Die Erklärung des aus Argentinien ausgewiesenen
Briten sei „zweideutig“, betonte er der Mailänder Tageszeitung „Corriere della Sera“
vom Freitag zufolge. Möglicherweise sei Williamsons jüngste Erklärung „schwerwiegender“
als seine bisherigen Äußerungen. Gattegna wies darauf hin, dass der Bischof der traditionalistischen
Pius-Bruderschaft es auch in seiner jüngsten Äußerung „sorgfältig vermeidet, eine
unwiderlegliche historische Wahrheit anzuerkennen“.