2009-02-27 13:18:19

Nigeria: Auf der Suche nach friedlichem Zusammenleben


RealAudioMP3 Das Zusammenleben von Christen und Muslimen steht in Nigeria auf der Kippe: Bei Zusammenstößen zwischen Christen und Muslimen im nordnigerianischen Bundesstaat Bauchi sind in den vergangenen Tagen mindestens elf Menschen getötet worden. Darüber haben die Bischöfe Nigerias in diesen Tagen unter anderem mit dem Papst gesprochen. Die Oberhirten aus dem afrikanischen Land sind bis am Samstag im Vatikan anlässlich ihres Ad Limina Besuchs. Gegenüber Radio Vatikan betont der Bischof von Enugu, Anthony Okonkwo Gbuji: Eine friedliche Gesellschaft ist auch in Nigeria möglich.

„Doch wir müssen dafür viel tun. Die Auseinandersetzungen mit den Muslimen zeigen uns nämlich, dass noch einiges vor uns steht und dass die Zusammenarbeit nicht einfach ist. Doch gleichzeitig stellen wir fest, dass auf beiden Seiten das Interesse am Dialog vorhanden ist. Auch der Heilige Stuhl unternimmt einiges, um die interreligiösen Gespräche zu fördern. Das ist bei den nigerianischen Muslimen wenig bekannt. Falls aber die nigerianischen Muslime darüber Bescheid wüssten, so glaube ich, würde unsere Zusammenarbeit noch besser ausfallen.“

Für Bischof Gbuji soll das nigerianische Beispiel nicht isoliert betrachtet werden. Christen und Muslime sollen weltweit gemeinsam für den Frieden einstehen, fordert der nigerianische Oberhirte.

„Denn wir Gläubige haben doch Interesse daran – und beten wohl auch dafür – dass eines Tages alle Menschen einsehen, dass wir Kinder Gottes sind. Wir sind Brüder und Schwestern und werden eines Tages alle zusammen bei Gott sein. Auch werden wir alle von ihm in gleicher Weise geliebt. Vergessen wir nicht: Wir haben denselben Vater und wir haben nur den einen Gottvater.“

Die Gewaltwelle zwischen Christen und Muslimen in Nigeria brach im vergangenen November in der Stadt Jos aus. Bei dem Gewaltausbruch wurden mindestens 400 Menschen getötet.

(rv 27.02.2009 mg)








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