Nigeria: Auf der Suche nach friedlichem Zusammenleben
Das Zusammenleben
von Christen und Muslimen steht in Nigeria auf der Kippe: Bei Zusammenstößen zwischen
Christen und Muslimen im nordnigerianischen Bundesstaat Bauchi sind in den vergangenen
Tagen mindestens elf Menschen getötet worden. Darüber haben die Bischöfe Nigerias
in diesen Tagen unter anderem mit dem Papst gesprochen. Die Oberhirten aus dem afrikanischen
Land sind bis am Samstag im Vatikan anlässlich ihres Ad Limina Besuchs. Gegenüber
Radio Vatikan betont der Bischof von Enugu, Anthony Okonkwo Gbuji: Eine friedliche
Gesellschaft ist auch in Nigeria möglich.
„Doch wir müssen dafür viel tun.
Die Auseinandersetzungen mit den Muslimen zeigen uns nämlich, dass noch einiges vor
uns steht und dass die Zusammenarbeit nicht einfach ist. Doch gleichzeitig stellen
wir fest, dass auf beiden Seiten das Interesse am Dialog vorhanden ist. Auch der Heilige
Stuhl unternimmt einiges, um die interreligiösen Gespräche zu fördern. Das ist bei
den nigerianischen Muslimen wenig bekannt. Falls aber die nigerianischen Muslime darüber
Bescheid wüssten, so glaube ich, würde unsere Zusammenarbeit noch besser ausfallen.“
Für
Bischof Gbuji soll das nigerianische Beispiel nicht isoliert betrachtet werden. Christen
und Muslime sollen weltweit gemeinsam für den Frieden einstehen, fordert der nigerianische
Oberhirte.
„Denn wir Gläubige haben doch Interesse daran – und beten wohl
auch dafür – dass eines Tages alle Menschen einsehen, dass wir Kinder Gottes sind.
Wir sind Brüder und Schwestern und werden eines Tages alle zusammen bei Gott sein.
Auch werden wir alle von ihm in gleicher Weise geliebt. Vergessen wir nicht: Wir haben
denselben Vater und wir haben nur den einen Gottvater.“
Die Gewaltwelle
zwischen Christen und Muslimen in Nigeria brach im vergangenen November in der Stadt
Jos aus. Bei dem Gewaltausbruch wurden mindestens 400 Menschen getötet.