2009-02-27 15:22:23

D: Christliche Manager tagen


RealAudioMP3 3.600 christliche Führungskräfte und Unternehmer sprechen in diesen Tagen in Düsseldorf über Wirtschaft und christliche Werte - ein Gipfeltreffen angewandter Wirtschaftsethik, sozusagen. Der überkonfessionelle Kongress findet zum sechsten Mal statt, mit dabei ist auch der Bund Katholischer Unternehmer (BKU). Dessen Geschäftsführer Peter Unterberg sagte uns, schon bevor die globale Krise richtig sichtbar wurde, hätten sich immer mehr Manager und Unternehmer gefragt, ob sie die Profitmaximierung um jeden Preis noch mitmachen oder lieber Alternativen suchen wollten.

„Man kann es vielleicht so sagen, dass die alten christlichen Rezepte wieder gefragt sind. Wir haben als Bund katholischer Unternehmer vor einiger Zeit die Zehn Gebote für Unternehmer herausgegeben, wo wir die biblischen Zehn Gebote jeweils durch drei, vier kleine Leitsätze unterlegt haben. Zum Beispiel das 7. Gebot du sollst nicht stehlen, da haben wir dazugeschrieben: Lass dich nicht korrumpieren durch Vorteile, die nicht in deiner Leistung begründet sind. Führe auch andere nicht in Versuchung. Sei treu in kleinen wie in großen Dingen. Da ist man schnell bei den Zahlungen, die nicht durch Leistung zustande gekommen sind und bei der Wirtschaftskrise, wo durch Aufblasen von Kunstgeld heiße Luft geschaffen wurde, um möglichst viel Geld abzugreifen. Ich glaube auch, dass die Wirtschaftskrise geringer ausgefallen wäre, wenn mehr Manager sich an die Werte gehalten hätten. Das zeigt sich hier auf dem Podium und am Rande in den Gesprächen immer deutlicher.“

„Ermutigung, Inspiration und Orientierung in schwierigen Zeiten“ erhoffen sich die Veranstalter von dem Kongress. Ein gemeinsames Grundlagenpapier für ethisches Wirtschaften, gleichsam auf ökumenischer Basis, wird nicht entstehen, bedauert Unterberg.

„Ich habe im Vorfeld versucht, das zu kanalisieren. Denn wenn sich hier drei- bis viertausend Führungskräfte befinden und die, sagen wir, eine Düsseldorfer Erklärung“ hätten, dann hätte das eine Signalwirkung. Aber da sind wir glaube ich noch nicht so weit, in dieser Veranstaltervielfalt etwas Gemeinsames zu finden. Viele von den anderen Verbänden aus dem freikirchlichen und evangelischen Bereich, die hier auch dabei sind, für die steht im Vordergrund der Arbeit die persönliche Beziehung des Einzelnen zu Gott, während wir als katholischer Verband im Geist der katholischen Soziallehre natürlich auch Vorstellungen davon haben, wie Gesellschaft und Wirtschaft aufgebaut sein müssen.“
(rv 27.02.2009 gs)









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