Der christlich-islamische
Dialog steht dieser Tage bei einem Treffen im Vatikan erneut im Mittelpunkt. Am Sitz
des Päpstlichen Rates für Interreligiösen Dialog tagt die so genannte Gemischte Dialogkommission;
ihre Mitglieder wurden von der Azar-Universität in Kairo und dem Päpstlichen Dialograt
entsandt. Eine offene Debatte sei wichtig, betonte gegenüber Radio Vatikan einer
der Teilnehmer des dreitägigen Treffens, Bernard Sabella, Soziologe von der Bethlehem
University. „Diese Begegnungen sind wichtig, um sich bewusst zu machen: Wir
haben Probleme, wir müssen diese Probleme angehen und gemeinsam etwas schaffen. Dazu
gehört auch die gemeinsame Vision für die Gesellschaft. Das gehört dazu und ist keineswegs
auf religiöse Prinzipien beschränkt. Deshalb wehre ich mich auch gegen Stimmen, die
alles auf Religion zurückführen wollen. Natürlich kann jeder seine Religion ausüben,
aber wer alles auf Religion reduziert und von ihr alle Antworten ableitet, ist schnell
dabei, andere auszuschließen.“ Die Tagung zum christlich-islamischen Dialog
dauert noch bis Donnerstag. Zum Abschluss wird ein Interview des Präsidenten des Päpstlichen
Dialograts, Kardinal Jean-Louis Tauran, erwartet.