Vatikan: „Christen im Nahen Osten sind ein Reichtum“
Die Christen, die
im Nahen Osten leben, sind für jene Region ein „wahrer Reichtum“. Das schreibt Kardinalstaatssekretär
Tarcisio Bertone in einem Brief an die Teilnehmer einer katholisch-muslimischen Konferenz
in Rom. Das interreligiöse Treffen fand am Montag statt und wurde von der Basisgemeinschaft
Sant´Egidio organisiert. Bertone fügte hinzu, dass die Christen in Nahost „eine Garantie
für die soziale, kulturelle und religiöse Entwicklung“ seien. Dem stimmt auch der
lateinische Erzbischof von Bagdad, Jean Benjamin Sleiman, zu.
„Der
Dialog ist eine heilige und schöne Sache, doch um ehrlich zu sein, ist das bisher
nur eine Angelegenheit für Spezialisten. Vielleicht sollte man auch die Menschen mit
einbeziehen. Denn nur der Dialog rettet uns. Das merken wir vor allem, wenn Krieg
herrscht. Die christlichen Kirchen im Nahen Osten sind die Erben der Urchristen und
der Kirchenväter. Die Wiederentdeckung dieses Erbes ist daher wichtig. Deswegen finde
ich es sehr schade, wenn Christen diese Region verlassen. Ich habe Angst davor, dass
unser Erbe nur noch in Museen und Bibliotheken zurückbleiben wird.“ Die Christen
im Nahen Osten sollen sich auch für eine friedliche Zukunft einsetzen, fügt Bischof
Sleiman hinzu:
„Ich denke, dass die Christen schon seit jeher ein friedliches
Zusammenleben verteidigt haben. Daher ist allein ihre Präsenz in diesen Ländern eine
Garantie für eine stabile und friedliche Gesellschaft. Denn ihr Dasein ist eine Botschaft.
Weiter darf man nicht vergessen, dass die Christen durch ihre Kultur und ihre Vermittlerrolle
zum Wiederaufbau jener Länder beitragen können.“ (rv 24.02.2009 mg)