Kirchenvertreter in
Somalia sind besorgt über die prekäre Lage am Horn Afrikas. Islamische Extremisten
hatten am Sonntag einen Stützpunkt der Friedenstruppen der Afrikanischen Union (AU)
in der somalischen Hauptstadt Mogadischu angegriffen. Bei dem Beschuss mit Mörsergranaten
wurden elf Menschen getötet. Im Norden Somalias wurde unterdessen ein Pakistaner entführt. Das
Problem am Horn Afrikas sei, dass es keinen Staat gebe, der die Gewalt kontrollieren
könnte. Das betont der Apostolische Administrator in Mogadischu, Bischof Giorgio Bertin.
„Bis
zu diesem Zeitpunkt kontrollieren islamische Extremisten weite Teile des Landes. Gleichzeitig
sind diese Gruppen gegen jeglichen Dialog. Sie sind sehr wahrscheinlich auch dafür
verantwortlich, dass die Friedenstruppen ständig angegriffen werden. Ihr Ziel besteht
wohl darin, den Friedensprozess zu stoppen. Denn politisch gesehen, sieht es gar nicht
schlecht aus. Hier gibt es nämlich einen Konsens, dass der Friedensprozess weiter
gehen sollte.“ Seit 18 Jahren hatte das afrikanische Land keine funktionierende
Regierung mehr. Dies hat sich aber mit der Wahl von Sheik Sharif Sheik Ahmed als neuem
somalischen Präsidenten geändert.
„Früher gab es Exilregierungen, denen
es aber nie gelang, einen Friedensvertrag zu erarbeiten. Das lag daran, dass die islamische
Opposition einen Block bildete und sich vehement gegen den Frieden einsetzte. Mittlerweile
sieht es aber bei diesem Block anders aus: Es gibt mindestens zwei verschiedene Untergruppierungen.
Eine islamische Untergruppe unterstützt den neuen somalischen Präsidenten Sheik Sharif
Sheik Ahmed. Die zweite islamische Untergruppe hingegen stemmt sich weiterhin gegen
den Frieden. Da der jetzige Präsident ein so genannter gemäßigter Islamisten-Führer
ist, bin ich zuversichtlich, dass diesmal ein Friedensvertrag möglich sein wird.“ (rv/ap
24.02.2009 mg)