In Nanyang in der zentralchinesischen Provinz Henan sind mehr als 60 Besucher eines
nicht genehmigten Gottesdienstes vorübergehend festgenommen worden. Das berichtet
die Internet-Nachrichtenagentur „idea“. Über 30 Polizisten waren nach ihren Angaben
am 11. Februar bei einer Razzia in einer theologischen Ausbildungsstätte der Hauskirchen
im Einsatz. Die Christen seien abgeführt, registriert und mit Geldbußen in unbekannter
Höhe bestraft worden. Vier Festgenommene hätten sich noch eine Woche später im Gewahrsam
befunden, berichtet ein christliches China-Hilfswerk aus den USA. Bei dem Gottesdienst
sollten zwei Pastoren aus Südkorea predigen. Sie seien wegen „illegaler religiöser
Aktivitäten“ ausgewiesen und mit einem fünfjährigen Einreiseverbot belegt worden.
In der kommunistisch regierten Volksrepublik sind die nicht anerkannten Hauskirchen
staatlichen Repressionen ausgesetzt. Dort versammelt sich die Mehrheit der chinesischen
Christen. Sie lehnen eine Kontrolle durch das Regime ab. Schätzungen über die Gesamtzahl
der Christen schwanken zwischen 40 Millionen und 130 Millionen. Die anerkannten protestantischen
Dachorganisationen - die Drei-Selbst-Bewegung und der Chinesische Christenrat - repräsentieren
18 Millionen Mitglieder. Von den etwa 20 Millionen Katholiken gehören rund sechs Millionen
regimetreuen Kirchen an.