Die katholische Kirche
ist besorgt angesichts der eskalierenden Gewalt auf Sri Lanka. Das sagte der Apostolische
Nuntius in Colombo, Erzbischof Mario Zenari, gegenüber Radio Vatikan. In ihrem Kampf
gegen die Streitkräfte Sri Lankas haben die tamilischen Rebellen einen Kamikaze-Angriff
auf die Hauptstadt geflogen. Ärzte zählten mindestens zwei Tote und 44 Verletzte.
Die Kirche stehe der Zivilbevölkerung bei, erläuterte Nuntius Zenari:
„Einige
betrachten diese Angriffe als letzten Kampfakt der Tamil-Tiger, die aus militärischer
Sicht schwach sind und mittlerweile nur noch ein kleines Territorium kontrollieren.
Doch es ist erschreckend, wie die Zivilbevölkerung weiterhin um ihre Sicherheit bangen
muss. Leider gibt es diesen Engpass, weil sich beide Streitparteien gegenseitig beschuldigen,
nicht in genügender Art und Weise für den Frieden zu arbeiten. Die Menschen sind müde
geworden. Die Kirche ist aber für sie da. Im Nordosten des Landes, wo die Auseinandersetzung
am schlimmsten ist, gibt es 25 Priester und 30 Ordensfrauen, die der Zivilbevölkerung
beistehen. Sie beschreiben eine dramatische Situation.“
Die Tamil-Rebellen
liefern sich im Norden Sri Lankas seit 25 Jahren einen blutigen Krieg mit der Armee
um die Unabhängigkeit der tamilischen Gebiete. In den vergangenen Monaten trieb die
Armee die Rebellen in einer Offensive immer weiter in die Enge. Mehr als 50.000 Soldaten
sind im Dschungel im Nordosten der Insel im Einsatz. Der harte Kern der Rebellen-Kämpfer
wird auf nicht mehr als 2000 geschätzt. Die Regierung in Colombo sieht ihren Kampf
gegen die Tamil-Tiger bereits in der Schlussphase. Die EU-Außenminister wollen sich
am Montag mit der Lage in Sri Lanka befassen.