2009-02-20 13:33:47

Portugal: Vergangenheitsbewältigung


Portugal arbeitet die antikirchliche Vergangenheit auf. In die nationale Kommission zur Vorbereitung der Feiern zu „100 Jahre Republik“ im Jahr 2010 wurde auch ein Kirchenvertreter berufen, berichtete die portugiesische katholische Nachrichtenagentur „Ecclesia“. Man wolle unter keinem Umständen „alte Wunden öffnen“; es gehe nicht um eine auf die Vergangenheit gerichtete Sicht, sondern um eine „Suche nach gemeinsamen Elementen, die für den Aufbau der Zukunft des Landes hilfreich sind“, betonten die Verantwortlichen der Kommission. Präsident der Kommission ist der Wirtschaftsfachmann Artur Santos Silva, kirchlicher Repräsentant ist der Bischof von Porto, Dom Manuel Macario do Nascimento Clemente. - Der portugiesische König Manuel II. wurde am 5. Oktober 1910 durch eine Revolution gestürzt und ins englische Exil geschickt. Die neue Republik war stark antiklerikal eingestellt; die neuen Machthaber waren Freimaurer. Die Beziehungen zum Vatikan wurden abgebrochen, der Großteil der Kirchengüter beschlagnahmt; viele Gotteshäuser wurden geschlossen oder profaniert, der Religionsunterricht an staatlichen Schulen wurde abgeschafft. Ministerpräsident Alfonso da Costa erklärte wörtlich: „Der katholische Glaube wird im Volk in zwei Generationen erledigt sein“.
(kap 20.02.2009 bp)








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