2009-02-18 11:57:45

Slowakei: Konflikte im katholischen Lager


Bei den Präsidentschaftswahlen am 21. März zeichnet sich eine völlige Aufsplitterung des überaus wichtigen Wählersegments der praktizierenden Katholiken ab. Gläubige müssten bei ihrer Wahlentscheidung die Kriterien der „politischen Fähigkeit“ sowie der „Einstellung gegenüber den von der Kirche verkündeten Werten“ beachten, erinnerte dieser Tage auf Nachfrage der Zeitung „SME“ der Vorsitzende der Slowakischen Bischofskonferenz, Bischof Frantisek Tondra. Vorausgegangen war ein Offener Brief von sieben Priestern der Erzdiözese Pressburg. Er hatte für Schlagzeilen gesorgt, weil in ihm die „Christdemokratische Bewegung“ (KDH) aufgefordert wurde, ihre Unterstützung der Kandidatin der „Slowakischen Demokratischen und Christlichen Union“ (SDKU), Iveta Radicova, zurückzunehmen. Stattdessen solle die KDH den Kandidaten der „Konservativen Demokraten der Slowakei“ (KDS), den früheren Parlamentspräsidenten Frantisek Miklosko, favorisieren. Radicova vertrete zumal in der Abtreibungsfrage „Positionen, die im Widerspruch zu den göttlichen Gesetzen und der christlichen Moral“ stünden, und sei daher für Christen unwählbar, so die Priester und Ordensleute. Im Fall einer weiteren Unterstützung Radicovas dürfe sich die KDH nicht mehr „christdemokratisch“ nennen; die Unterstützung bedeute für die KDH „politischen Selbstmord“, hieß es in dem Offenen Brief.

(kap 18.02.2009 mg)







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