Die Regierung hat mit der größten Rebellenbewegung in Darfur eine „Erklärung über
vertrauensbildende Maßnahmen“ unterzeichnet. Das Dokument ist ein Ergebnis von Friedensgesprächen
in Katar und soll u.a. einen baldigen Waffenstillstand in Sudans Krisenprovinz Darfur
möglich machen. Die deutsche „Gesellschaft für bedrohte Völker“ warnt allerdings „vor
zuviel Optimismus“. Das Papier von Katar sei „nur ein erster Schritt auf dem Weg zu
einem Frieden in Darfur“. Es habe „allenfalls die Vorbedingungen für ernsthafte Friedensverhandlungen
geschaffen“. Von einem dauerhaften Frieden sei Darfur aber noch sehr weit entfernt.
– In den letzten sechs Wochen tobten im Westen des Sudan die schlimmsten bewaffneten
Auseinandersetzungen seit anderthalb Jahren. Mehr als 30.000 Menschen mussten seit
Anfang Januar vor Offensiven der Rebellen oder der Armee fliehen. Das Protokoll über
vertrauensbildende Maßnahmen sieht einen Gefangenenaustausch sowie einen Stopp der
Luftangriffe auf Dörfer in Darfur, Erleichterungen der humanitären Hilfe und ein Verbot
von Zwangsrückführungen von Binnenflüchtlingen in ihre zerstörten Siedlungen vor.
Unklar ist, inwiefern sich die Konfliktparteien auch langfristig zu einem wirksamen
Schutz der Zivilbevölkerung verpflichtet fühlten.