Der katholische Bischof in Nazareth, Giacinto-Boulos Marcuzzo, erhofft sich von der
für Mai geplanten Heilig-Land-Reise des Papstes eine Stärkung der Ortskirchen. Dafür
sei es wichtig, dass der Schwerpunkt der Reise eindeutig auf den spirituellen und
pastoralen Programmpunkten liege, sagte Marcuzzo der Katholischen Nachrichten-Agentur.
Zwar komme Benedikt XVI. „natürlich auch als Staatsoberhaupt“, doch dürfe der politische
Teil des Besuchs den Charakter einer Pastoralreise nicht verzerren. In örtlichen Kirchenkreisen
war in den vergangenen Wochen die Befürchtung laut geworden, ein Papstbesuch könne
einseitig wahrgenommen werden. Wegen des großen Medien-Interesses an den katholisch-jüdischen
Beziehungen könnte die Visite vor allem als Freundschaftsgeste gegenüber Israel und
seiner Politik gewertet werden. Israels Ministerpräsident Ehud Olmert hatte am Sonntag
erstmals offiziell von Besuchsvorbereitungen gesprochen. Es wird damit gerechnet,
dass Benedikt XVI. seine Pilgerreise in Jordanien beginnt und dann Israel sowie die
palästinensischen Gebiete besucht. Vom Vatikan wurden bislang noch keine Programmpunkte
bekannt gegeben.