In den Weltatlanten
mag der Staat der Vatikanstadt zwar fast unsichtbar erscheinen, doch seine Größe besteht
vielmehr in seinem Dienst für den Nächsten. Das betonte Papst Benedikt XVI. vor der
Konferenz zum 80-Jahre-Jubiläum des Kleinstaates. Die Stiftung des Stadtstaats lud
in den vergangenen Tagen Experten in den Vatikan ein, um über die Bedeutung des Kleinstaates
zu sprechen. An diesem Samstag erläuterte der Papst, was er vom kleinsten Staat der
Welt hält.
„Der Heilige Stuhl konnte und kann absolut unabhängig seine Mission
erfüllen. Im Mittelpunkt seines Dienstes steht immer der Einsatz für Solidarität und
Allgemeinwohl. Ist nicht gerade dies der Grund dafür, dass sich so viele Menschen
für dieses kleine Stück Land interessieren? Der Vatikanstaat birgt in sich die Schätze
des Glaubens, der Geschichte, der Kunst und ist somit ein Erbe für die gesamte Menschheit.“
In
dem Ort, wo der Apostel Petrus begraben liege, finde sich eine Botschaft der Hoffnung
und des Friedens, fügte das Oberhaupt des Kleinstaates an.
„Möge die Vatikanstadt
immer mehr eine echte „Hügelstadt“ sein. Auf diesem Hügel soll das Licht leuchten,
das von der Überzeugung und Hingabe all jener getragen wird, die im Dienste des Nachfolgers
Petri stehen. In dieser Hoffnung bitte ich auch um die mütterliche Unterstützung Mariens,
um das Gebet der Heiligen Petrus und Paulus und aller Märtyrer, die dieses Gebiet
zum heiligen Boden gemacht haben.“
Zuvor hatte auch Kardinal-Staatssekretär
Tarcisio Bertone bei der Fachtagung zum 80-jährigen Bestehens des Vatikanstaats auf
die Bedeutung der territorialen Souveränität während des Zweiten Weltkriegs hingewiesen.
Noch nach dem Kriegseintritt Italiens 1940 sei der Heilige Stuhl diplomatisch handlungsfähig
geblieben. Botschafter der Alliierten und Verfolgte wie Juden, italienische Deserteure
und politische Dissidenten hätten im Vatikanstaat Aufnahme gefunden.