Die Kirche beklagt die Vertreibung der Katholiken aus Bosnien-Herzegowina. Der Bischof
der serbisch dominierten Republik Srpska, Franjo Komarica, fühlt sich von der internationalen
Gemeinschaft im Stich gelassen. Seine Hilferufe seien schlichtweg ignoriert worden,
schreibt das Magazin „Der Spiegel“. Nur noch 460 000 Katholiken leben laut Aussage
des Sarajevoer Kardinals Vinko Puljic heute in Bosnien. Vor dem Balkan-Krieg in den
90er Jahren waren es rund doppelt so viele. Und der Exodus setze sich weiter fort.
Allein aus Sarajevo seien in den vergangenen zwei Jahren 500 katholische Familien
ausgewandert, klagt Puljic.