Friedensnobelpreisträger Elie Wiesel freut sich über die Worte des Papstes zum Holocaust.
In einem Interview mit der Tageszeitung „La Repubblica“ meint der Auschwitz-Überlebende
allerdings, dass die Worte Benedikts nicht ausreichten: „Man sollte von den edlen
Worten zur Tat übergehen und diesen Bischof“ – gemeint ist der Traditionalist Richard
Williamson – „aus der Kirche verjagen.“ Er habe nie bezweifelt, dass Benedikt jede
Leugnung des Holocaust entschieden ablehnt. Der Papst müsse aber dafür sorgen, dass
gar nicht erst der Eindruck entstehen könne, „dass Williamson im Namen der Kirche
spräche“. Der Lefebvre-Bischof müsse „aus der Kirche ausgeschlossen bleiben“, bis
er bereue und ein „Mea Culpa“ sage, „das über jeden Zweifel erhaben ist“. Wiesel wörtlich:
Williamson „schadet nicht so sehr uns Juden als der Kirche selbst. Solange er Bischof
bleibt, wird er die Beziehungen der Kirche zu den Juden belasten.“ - Eine mögliche
Papstreise nach Israel begrüßt er: „Das ist gut, wenn er fährt. Israel erhofft sich
viel vom Dialog mit der Kirche.“ Wiesel erhielt 1986 den Friedensnobelpreis.