Der St. Pöltner Diözesanbischof Klaus Küng glaubt, dass die Spaltung zwischen der
katholischen Kirche und der Piusbruderschaft nach wie vor besteht. Durch die Aufhebung
der Exkommunikation für die vier Bischöfe der Gemeinschaft sei „ein Schranken hochgegangen“,
um ein Gespräch beginnen zu können. Es werde sich zeigen, ob die Piusbruderschaft
nun bereit ist, sich mit der Kirche wirklich auszusöhnen. „Die aktuelle Diskussion
wird das alles aber erschweren.“ Zu den österreichischen Mitgliedern der Bruderschaft
in Jaidhof habe er bisher keinen Kontakt gehabt, so Küng. „Die Bruderschaft hier hat
mit mir noch nicht das Gespräch gesucht. In Feldkirch, wo gar nicht weit entfernt
das wahrscheinlich größte Zentrum der Lefebvrianer ist, hatte ich mehrere Kontakte.
Dort gab es mehrere schmerzhafte Entscheidungen meinerseits, weil ich ihnen zum Beispiel
nicht erlaubt habe, Trauungen durchzuführen“. Er sei bereit, „jedem die Hand zu reichen“,
werde sich aber gleichzeitig das positive Gesprächsklima in der Diözese St. Pölten
„durch nichts und niemanden“ stören lassen.