2009-02-12 15:08:56

Vatikan: Rabbi Schneier - „Papst ist ein Brückenbauer“


RealAudioMP3 Eine freundliche Atmosphäre herrschte beim Treffen des Papstes mit den Präsidenten der wichtigsten jüdischen Verbände in den USA. Das bestätigt nach der Zusammenkunft der New Yorker Rabbiner Arthur Schneier. Er hatte Benedikt bereits mehrmals getroffen. So war Schneier auch einer der Gastgeber beim US-Besuch Benedikts im April 2008 als er den Papst in seiner Synagoge in New York empfing. Gegenüber Radio Vatikan erzählt der gebürtige Österreicher, wie es diesmal beim Papst war:

„Er hat nicht nur mich sehr herzlich begrüßt. Ich habe die ganze Delegation vorgestellt. Er war sehr persönlich und sehr warmherzig. Wir haben über das Wetter in Rom gesprochen, dass es in den letzten Tagen geregnet habe und dass heute die Sonne scheine. Wir sprechen jeweils immer auf Deutsch miteinander.“

 
Schneier sagte dem Papst, dass die vergangenen Tage für einen Holocaust-Überlebenden wie ihn „schmerzhaft und schwierig“ gewesen seien.

„Deshalb war dieses Treffen wichtig. Denn in den letzten Wochen ist durch die Williamson-Affäre eine große Spannung entstanden. Doch mit der Erklärung des Papstes wurde eine klare Richtung gesetzt. Und ich habe gespürt, dass es sich nicht nur um eine selbstverständliche Erklärung handelte sondern auch eine sehr persönliche – ja vom Herzen kommende – Note war. Das Konzilsdekret „Nostra Aetate“ und das Zweite Vatikanische Konzil im Allgemeinen sind das Prinzip der Beziehungen der Juden mit den Christen.“

Die Aufhebung der Exkommunikation für die vier Lefebvristen-Bischöfe ist eine große Herausforderung für die Juden, wie der New Yorker Rabbiner weiter hinzufügt.

„Die Williamson-Affäre ist nicht eine jüdische Angelegenheit. Die Frage ist aber, ob er „Nostra Aetate“ akzeptiert oder nicht. Und es geht nicht nur um Bischof Williamson. Es geht um die Pius-Bruderschaft. Sie müssen Stellung nehmen, ob sie die Richtung von Papst Benedikt XVI. und von Johannes Paul II. akzeptieren. Das bedeutet auch, dass sie gegen Antisemitismus und gegen die Holocaust-Leugnung sein müssen.“

Eine mögliche Papstreise im Frühling könnte den jüdisch-katholischen Dialog weiter stärken, glaubt Arthur Schneier.

„Papst Benedikt ist auch Pontifex Maximus. Ein Pontifex Maximus ist einer, der Brücken baut. Hoffentlich wird er der Pontifex sein, der den Frieden weiter halten kann.“

(rv 12.02.2009 mg)







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