In Sri Lanka kommt es nach Angaben von Misereor und anderer Hilfswerke zu einer dramatischen
Eskalation des Konflikts. Die Armee nehme bei ihrem Versuch, die in einem Kessel von
jetzt nur noch rund 150 Quadratkilometern eingeschlossenen Rebellen der Tamil Tigers
zu besiegen, offenbar keinerlei Rücksicht mehr auf die 200.000 dort eingeschlossenen
Zivilisten, heißt es in einer Mitteilung. Die Menschen versuchen, sich vor dem flächendeckenden
Beschuss in eilig ausgehobenen Gruben in Deckung zu bringen, in denen sie nur stehend
Platz finden. „Die Versorgungssituation ist katastrophal. Seit Mitte Januar wurden
weder Nahrungsmittel, noch Wasser noch Medikamente in den Kessel geliefert. Besonders
dramatisch ist die Situation der Kinder, von denen viele verletzt sind", erklärte
ein Partner mehrerer Hilfsorganisation vor Ort. Die Armee habe soziale Einrichtungen
wie Schulen, Krankenhäuser und Gesundheitsstationen zu militärischen Zielen erklärt
und ohne Rücksicht auf die Zivilbevölkerung bombardiert. Mehr als 30.000 Menschen
sei die Flucht durch die Frontlinien auf von der Armee erobertes Gebiet gelungen.