Vatikan: "Menschliches Leben ist kein verfügbares Gut"
11. Februar – Gedenktag
der Muttergottes von Lourdes – Welttag der Kranken. Der vielleicht einzige Anlass
im Jahr, an dem aus dem Petersplatz ein riesiger Bus-Parkplatz wird. Am 11. Februar
nämlich findet im Petersdom ein großer Gottesdienst mit Kranken und Behinderten aus
aller Welt statt. „Es ist jedes Mal ergreifend, hier im Petersdom
dieses typische Klima des Gebets und der marianischen Spiritualität zu fühlen, das
den Wallfahrtsort Lourdes kennzeichnet“,
sagte Papst Benedikt in einer
persönlichen Ansprache am Ende der Messe, die Kardinal Javier Lozano Barragan, der
päpstliche Gesundheitsminister, zelebriert hatte.
„Liebe Brüder und
Schwestern, es wird uns immer mehr klar, dass das Leben des Menschen nicht ein verfügbares
Gut ist, sondern ein wertvoller Schrein, den man mit jeder möglichen Aufmerksamkeit
beschützen und pflegen muss – vom Augenblick seines Beginns an bis zu seiner letzten
und natürlichen Vollendung. Das Leben ist ein Geheimnis, das schon von sich aus und
von jedem einzelnen Menschen Verantwortung verlangt, Liebe, Geduld und Caritas. Umso
notwendiger ist es, jemandem, der krank und leidend ist, mit Fürsorge und Respekt
zu begegnen.“
Auf einer rein menschlichen Ebene seien Schmerz, Krankheit
und Tod nicht zu verstehen, sagte der Papst – sie blieben unserem Geist unzugänglich.
„Doch da kommt uns das Licht des Glaubens zu Hilfe. Das Wort Gottes
enthüllt uns, dass auch das Leid auf geheimnisvolle Art vom göttlichen Heilsplan umfangen
ist; der Glaube hilft uns, das menschliche Leben für schön und lebenswert zu halten,
selbst wenn es vom Leid entkräftet ist.“ (rv 11.02.2009 gs)