2009-02-10 14:31:53

Österreich: UNHCR unterstützt Schönborn-Forderung


RealAudioMP3 Das UNO-Flüchtlingskommissariat will in Österreich den falschen „Asyl-Mythos“ zurechtbiegen: Viele sehen die Flüchtlinge als Schwindler. Dem sei nicht so, sagt der Sprecher des Flüchtlingskommissariats, Roland Schönbauer. Das Thema Asyl werde in Österreich „oft sehr einfach“ und „in Form von Schlagworten und Vorurteilen“ behandelt. Vorurteile, so Schönbauer, machen jedoch Angst.

„Aber Fakten sind nicht zum Fürchten. So gehört es etwa zu den populären Irrtümern, dass irregulär Einreisende Schwindler sein müssen. Gerade echte Flüchtlinge bekommen selten Reisedokumente oder ein Visum, so dass ihnen oftmals keine Alternative zu einem irregulären Grenzübertritt bleibt. Auch wollen bei weitem nicht alle Asylwerber in Österreich bleiben, wie es einschlägige politische Statements immer wieder suggerieren.“ 
Vielmehr zeigen die UNO-Statistiken, dass über 80 Prozent der Flüchtlinge auf ihren Heimatkontinenten, also in Asien, Afrika und Lateinamerika, blieben, um möglichst rasch wieder in ihre eigentliche Heimat zurückzukehren. Dennoch dürfe man nicht all jene vergessen, die eine lange Reise unternehmen, um ins gelobte Europa zu gelangen. Daher unterstütze Schönbauer die Forderung des Wiener Erzbischofs, Kardinal Christoph Schönborn nach einer österreichischen Beteiligung an der Aufnahme von Flüchtlingen aus dem Irak.

„Neben den gefährdeten religiösen Minderheiten im Irak gibt es allerdings noch weitere schutzbedürftige Gruppen wie alleinstehende Frauen, Journalisten, von Eltern getrennte Kinder, ältere und behinderte Flüchtlinge sowie Menschen mit Verbindungen zu ausländischen Truppen oder Firmen.“ 
Neben Radio- und TV-Spots umfasst die bis Ende März österreichweit laufende Initiative des UNO-Flüchtlingskommissariats Großplakate, Inserate, Infoscreens in Einkaufszentren, Kinos und Universitäten und über 100.000 Freecards sowie Internet-Anzeigen. Zentrales Sujet ist ein aus abgebrannten, noch rauchenden Streichhölzern gelegtes Häuschen, das darauf hinweisen soll, dass Flucht nie freiwillig geschieht, wie auch das Motto der Initiative ("Flucht ist nie freiwillig") lautet.
(kap 10.02.2009 mg)







All the contents on this site are copyrighted ©.