Die katholische Kirche
sucht den Austausch mit Evolutionsforschern. An diesem Dienstag stellte der vatikanische
Kulturverantwortliche, Erzbischof Gianfranco Ravasi, das Programm einer internationalen
Konferenz vor, die zum 150-Jahre-Jubiläum der Evolutionslehre von Charles Darwin an
der päpstlichen Gregoriana-Universität in Rom stattfindet. An dem Treffen vom 3. bis
7. März nehmen Wissenschaftler, Philosophen, Theologen und Kirchenvertreter teil.
Gesprächspartner für eine solche Konferenz zu finden, sei schwierig, erläuterte Ravasi.
Auf der einen Seite befänden sich die Darwin-Kritiker. Dazu meint Ravasi:
„Mit
Vertretern der so genannten „Intelligent Design“-Bewegung, die Darwins Sicht kritisieren,
möchten wir besonders einen historisch-kritischen sowie einen philosophischen Dialog
führen. Diese Gespräche werden ein wichtiger Teil unserer Konferenz sein. Dieser Austausch
wird auch nach unserem Treffen weitergeführt mit weiteren Veranstaltungen.“ Auf
der anderen Seite stehen jene Wissenschaftler, die Mühe haben, sich mit theologischen
oder philosophischen Gesprächspartnern auszutauschen.
„Der Dialog mit Vertretern
des so genannten Szientismus bietet uns größere Hindernisse: Die Exponenten dieser
Bewegung betrachten die Religion im allgemeinen und den katholischen Glauben im besonderen
als ein sozusagen paläolithisches Überbleibsel. Sie nehmen uns aus intellektuellen
Gründen nicht ernst. So kann kein Dialog entstehen. Doch ist ein Gespräch zwischen
Menschen, die einsehen, dass die Welt in einen Prozess der Veränderung eingebettet
ist, ausgesprochen lohnend. Die Kirche ist sehr offen, auch wenn es darum geht, Fragen
zu besprechen, die nicht theologischer Natur sind.“ Der britische Naturforscher
Charles Darwin, dessen Geburtstag sich dieser Tage zum 200. Male jährt, ist der Begründer
der Evolutionstheorie, die Grundlage der modernen Biologie ist.