Der scheidende Apostolische
Nuntius in Österreich, Erzbischof Edmond Farhat, ist mit dem Großen Ehrenzeichen am
Bande für Verdienste um die Republik Österreich ausgezeichnet worden. Bundespräsident
Heinz Fischer überreichte das Ehrenzeichen am vergangenen Donnerstag in der Nuntiatur.
Farhat, der aus dem Libanon stammt, sagte in einer sehr persönlich gehaltenen Ansprache,
er habe bei Fischer vom ersten Augenblick seines Aufenthaltes in Österreich an „einen
sensiblen und natürlichen Respekt spüren dürfen“.
„Bei unserer ersten kurzen
Unterhaltung gleich nach meiner Akkreditierung haben Sie mich mit meinem Mitarbeitern
herzlich und freundlich in Ihr Büro gebeten und mir am Schluss mit der Ihnen eigenen
Natürlichkeit ein Foto von Kardinal König auf Ihrem Schreibtisch gezeigt. Seitdem
habe ich neben dem Respekt für das Staatsoberhaupt mich stets von der Herzlichkeit
und Wertschätzung berührt gefühlt, die mit der Zeit gewachsen sind und noch zugenommen
haben.“
Als persönliche Rückmeldung fügte der Erzbischof hinzu:
„Herr
Bundespräsident, gestatten Sie mir, öffentlich zu bekennen, dass ich Ihre Tun und
Ihr Sein als ein natürlicherweise christliches ansehe: Naturaliter cristianum.“
Fischer
seinerseits würdigte Erzbischof Farhat als einen Kirchenmann, der sein Amt "stets
mit Weisheit, Sorgfalt, Umsicht und der ihm eigenen Liebenswürdigkeit" geführt habe.
„In Ihre Amtszeit fielen der so ehrenvolle Besuch Seiner Heiligkeit Papst
Benedikt XVI., bei dessen Vorbereitung und Durchführung, das glaube ich sagen zu dürfen,
staatliche und kirchliche Stellen - insbesondere auch die Apostolische Nuntiatur und
die Österreichische Präsidentschaftskanzlei - sehr harmonisch und vertrauensvoll zusammengearbeitet
haben. In Ihre Amtszeit fielen auch die Rangerhöhung der philosophisch-theologischen
Hochschule Heiligenkreuz zur Päpstlichen Hochschule, die nunmehr den Namen Papst Benedikt
XVI. trägt, sowie die Vorbereitung wichtiger innerkirchlicher Personalentscheidungen,
wie die Ernennung von insgesamt vier neuen Weihbischöfen.“
Im März tritt
Fahrhats Nachfolger, der Schweizer Erzbischof Peter Stephan Zurbriggen, sein Amt als
Apostolischer Nuntius in Wien an. In den kommenden Jahren erreichen drei österreichische
Bischöfe die Altersgrenze von 75 Jahren und werden damit dem Papst ihren Rücktritt
anbieten.