Bei der Aufhebung der Exkommunikation für die vier Lefèbvre-Bischöfe durch Benedikt
XVI. handle es sich nicht um eine Panne der Entscheidung, sondern allenfalls um eine
Panne in der Kommunikation. Das sagte der Bischof von Chur, Vitus Huonder, gegenüber
dem Sonntagsblick. Schon Johannes Paul II. sei das Gespräch mit der traditionalistischen
Priesterbruderschaft Pius X. ein Anliegen gewesen. Gegenüber der Zeitung erklärte
Huonder weiter, der Papst wolle die Juden sicher nicht verärgern. Bei der Fürbitte
am Karfreitag gehe es ausschließlich um die Form im außerordentlichen Ritus. Benedikt
XVI. habe dieses Gebet auf dem Hintergrund der allgemein anerkannten Aussagen des
Zweiten Vatikanischen Konzils formuliert. Es werde ausdrücklich nicht mehr für die
Bekehrung der Juden gebetet. Den Wirbel um den Holocaust-leugnenden Tradtionalisten-Bischof
Richard Williamson habe er in diesem Ausmaß nicht erwartet, sagte Huonder. Für ihn
sei es zurzeit noch schwierig, das Geschehen einzuordnen. Der entstandene Schaden
sei aber: "Das Christentum ist eine Religion der Vergebung", erklärte der Churer Bischof. (kipa
08.02.2009 gs)