2009-02-07 14:29:26

Pius-Bruderschaft: „Sie sind keine katholischen Bischöfe“


RealAudioMP3 Der Bischof der Pius-Bruderschaft, Richard Williamson, will vorerst seine Leugnung des Holocaust nicht widerrufen. Er wolle zunächst „die historischen Beweise prüfen“, sagte er dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“. Dies würde zu einem definitiven Bruch bei der Pius-Bruderschaft führen.
Für eine erneute Exkommunikation – zumindest für Williamson –braucht es aber kirchenrechtliche Straftaten. Das sagt Klaus Lüdicke dem Kölner Domradio. Lüdicke ist emeritierter Kirchenrechtler an der Universität Münster. Man muss auch betonen, so Lüdicke, dass die vier Lefebvre-Bischöfe nie ein offizielles Amt innerhalb der katholischen Kirche innehatten.

„Dadurch, dass sie illegal geweiht worden sind, sind sie nie in die Gemeinschaft mit dem Papst getreten. Sie dürften daher nicht an einem Konzil teilnehmen. Sie sind der Weihe nach Bischöfe, aber nicht dem Amte nach. Sie können darum auch kein kirchliches Amt wiederbekommen, weil sie katholisch betrachtet, keine Bischöfe sind.“

In diesem Fall seien auch dem Vatikan Fehler unterlaufen. Man hätte sich vorher besser über die einzelnen Lefebvre-Bischöfe informieren sollen. Dazu Lüdicke:

„Der Vatikan hat dazu die passenden Strukturen. Die haben aber in diesem Fall nicht funktioniert. Diese Struktur besteht darin, dass das Staatssekretariat durch die Leitung eines päpstlichen Diplomaten das nötige Sensorium an den Tag legt, um zu wissen, welche Auswirkungen irgendwelche Erklärung des Heiligen Stuhls haben. Bevor dann eine solche Entscheidung auch vollzogen wird, muss das Staatssekretariat dies überprüfen. In diesem Falle hätte es dem Papst sagen müssen, dass die Aufhebung der Exkommunikation eine Auswirkung auf den Dialog mit den Juden und auf das Verhältnis zu Deutschland sowie für die Ökumene hat. Aus irgendwelchen Gründen hat diese Zusammenarbeit im Vatikan diesmal nicht geklappt.“

(rv/kna/domradio 07.02.2009 mg)







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