Der spanische Ministerpräsident Jose Luis Rodriguez Zapatero hat Papst Benedikt XVI.
2010 nach Santiago de Compostela eingeladen. Zapatero bat Kardinal-Staatssekretär
Tarcisio Bertone am Mittwoch in Madrid, dem Papst die Einladung zur Teilnahme an den
Feiern des außerordentlichen Heiligen Jahres in Santiago zukommen zu lassen, berichten
spanische Medien. Sollte Benedikt XVI. die Einladung annehmen, wäre es bereits der
zweite Spanien-Besuch des Papstes nach seiner Teilnahme am 5. Weltfamilientreffen
2006 in Valencia. Eigentlich war die nächste Spanien-Reise von Benedikt XVI. erst
für 2011 zum Weltjugendtreffen in Madrid vorgesehen. Die gemeinsamen Vorbereitungen
dieses Treffens waren auch Hauptthema bei dem Mittagessen, zu dem König Juan Carlos
sowohl Bertone als auch den spanischen Ministerpräsidenten in den Zarzuela-Palast
in Madrid eingeladen hatte. - Bertone hält sich derzeit auf Einladung der Spanischen
Bischofskonferenz in Madrid auf. Am Sitz der Spanischen Bischofskonferenz sprach er
über die „Menschenrechte im Lehramt von Papst Benedikt XVI.“. Die katholische Kirche
fördere mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln die Menschenrechte, so der zweite
Mann im Vatikan. Auf politischer Ebene waren für Mittwoch und Donnerstag Begegnungen
mit Ministerpräsident Jose Luis Rodriguez Zapatero und Außenminister Miguel Angel
Moratinos, aber auch mit Oppositionschef Mariano Rajoy vorgesehen. Zapatero nahm das
Aufeinandertreffen zum Anlass, den Kardinal-Staatssekretär persönlich zur Teilnahme
am zweiten Forum der „Allianz der Zivilisationen“ Anfang April nach Istanbul einzuladen.
Der spanische Regierungschef gehört mit seinem türkischen Amtskollegen Recep Tayyip
Erdogan zu den Initiatoren des UNO-Projekts, das die Überwindung kultureller, religiöser
und sozialer Barrieren zum Ziel hat und zur besseren Völkerverständigung beitragen
soll. (kap/rv 05.02.2009 mg/bp)