Nahost: Pfarrer Schroedel, „Israel muss Hilfsgüter nach Gaza lassen“
Ein dauerhafter Frieden
in Nahost sei nur zu erreichen, wenn sich auch die materiellen Konditionen der Menschen
in Gaza verbesserten. Das sagte der Seelsorger für die deutschsprachigen Katholiken
in Kairo, Pater Joachim Schroedel, im Gespräch mit Radio Vatikan. Die laufenden Krisengespräche
in Kairo zwischen Palästinenserpräsident Mahmud Abbas und dem ägyptischen Präsidenten
Husni Mubarak in Kairo seien ein positives Zeichen nach dem Bruch des Waffenstillstands
am Sonntag. Nun müsse auch Israel den Dialog mit den Menschen in Gaza suchen.
Pfarrer
Schroedel: „Ich glaube, die Aktionsnotwendigkeit liegt bei Israel und zwar dergestalt,
dass nicht nur mit Worten, sondern auch mit Taten gezeigt wird, dass man die Menschen
im Gaza-Streifen sehr wohl schätzt und ihnen helfen möchte. Israel hat immer wieder
gesagt, sie kämpften nur gegen die Hamas, hat aber dreizehnhundert Menschen getötet,
wohingegen dreizehn Israelis gestorben sind.“
Unter diesem assymetrischen
Krieg leide vor allem die Zivilbevölkerung in Gaza. Es fehle an Nahrungsmitteln und
medizinischer Versorgung, so Schroedel. Materielle Hilfsgüter seien zwar vorhanden,
würden aber an der Grenze zum Gazastreifen blockiert.
„Gerade am Sonntag
wurde berichtet, dass UNO-Konvois in Rafah stehen blieben und nicht mit Hilfsgütern
nach Gaza fahren konnten. Wenn Israel da immer noch zumauert, dann kann sich natürlich
überhaupt nichts sichern.“