An der Universität Wien ist am Freitag das interdisziplinäre Forschungsprojekt „Pius
XI. und Österreich“ gestartet worden. Grundlage des Projekts ist die Öffnung der Vatikanischen
Archive zum Pontifikat Pius XI. vor drei Jahren. Die hochkarätig besetzte Fachtagung
ist Ausgangspunkt einer zweijährigen Forschung, die kirchenpolitische Fragen klären
soll. Bestehende Lücken in der Geschichtsschreibung der Ersten Republik Österreichs
sollen so gefüllt werden. In die Amtszeit Pius XI. fallen die außenpolitischen Auseinandersetzungen
des Vatikans mit dem faschistischen Italien, mit Hitlerdeutschland und der stalinistischen
Sowjetunion. Bereits im Jahr 2003 waren die Deutschland betreffenden Akten des Pontifikats
für Forschungszwecke zugänglich gemacht worden. Der Heilige Stuhl hatte damit auf
Vermutungen reagiert, der Vatikan halte wichtige Dokumente aus der NS-Zeit unter Verschluss.