Schweiz: Chancen und Schwächen des Weltwirtschaftsforums
Nach der Finanzkrise
hat für viele Menschen der internationale Kapitalismus einen unguten Beigeschmack
erhalten. Mit Blick auf das diesjährige Weltwirtschaftsforum im Schweizerischen Davos
rief Papst Benedikt XVI. kürzlich zu einer ethischen Fundierung der Weltwirtschaft
auf. Ein grundsätzliches Umdenken ist notwendig, darüber sind sich die Spitzen aus
Kirche, Politik und Wirtschaft einig. Über die Chancen und Schwächen des aktuellen
Weltwirtschaftsforums sprach Radio Vatikan mit Kishore Jayabalan, dem Direktor des
ökumenischen Instituts „Acton“ in Rom, das sich für eine ethisch fundierte Gesellschaft
einsetzt.
„Es stimmt nicht, dass nur Banker und große Gesellschaften zum
Kapitalismus gehören. Auch wir sind Kapitalisten. Menschen, die kaufen und verkaufen,
kleine Geschäftsleute, Farmer in Afrika, Konsumenten, jeder, der am Kauf und Verkauf
von Gütern teilhat. Doch zum wichtigsten Teil des Kapitalismus gehören die Menschen,
die neue Jobs und Arbeit schaffen. Diese sind jedoch in Davos nicht vertreten, weil
sie in ihre eigenen Aktivitäten verwickelt sind.“
Das Weltwirtschaftsforum
bietet dennoch Gelegenheit für Veränderung. Acton-Institut:
„Ein Vorteil
der Weltwirtschaftstreffen ist die Gelegenheit zum Austausch. Hier kommen viele einflussreiche
und wichtige Menschen zusammen. Das ist nicht zu unterschätzen, denn der Kontakt bietet
auch Möglichkeiten für Veränderung. Man muss dies auch unabhängig von der Kritik am
Weltwirtschaftstreffen und dem Medienrummel anerkennen.“