2009-01-30 15:23:45

Österreich: Schönborn sieht Fehler des Vatikans


Kardinal Christoph Schönborn sieht nach der Aufhebung der Exkommunikation des britischen lefebvrianischen Bischofs Richard Williamson Fehler des Vatikans. „Wer die Shoah leugnet, kann nicht in einem kirchlichen Amt rehabilitiert werden“, sagte Schönborn am Donnerstag Abend in einem Interview für das ORF-Fernsehen. Hier hätten „vatikanische Mitarbeiter nicht genügend hingeschaut“ und sich nicht ausreichend über Williamson informiert. Der Wiener Kardinal hat derweil die Vertreter der christlichen Kirchen dazu aufgerufen, die ökumenischen Bemühungen fortzusetzen. Trotz vieler Fortschritte, die in der katholischen Kirche beispielsweise durch das Zweite Vatikanische Konzil ermöglicht wurden, werde es auch in Zukunft „Stolpersteine und Ungeschicklichkeiten“ geben, räumte der Kardinal beim traditionellen Ökumenischen Empfang im Wiener Erzbischöflichen Palais ein. Das dürfe aber nicht dazu führen, von einer „Eiszeit in der Ökumene“ zu sprechen und in Mutlosigkeit zu verfallen. Als „enttäuschend und empörend“ bezeichnete der Kardinal die Weigerung des offiziellen Österreich, sich an der EU-Hilfsaktion zur Aufnahme von bedrängten Irakern aus den religiösen Minoritäten (vor allem Christen) zu beteiligen. Für ein Land wie Österreich sie es „beschämend“, keine irakischen Flüchtlinge aufzunehmen. Dabei handle es sich in überwiegender Zahl um Christen, die um ihr Leben fürchten müssen, so Schönborn.

(kap/orf 30.01.2009 mg)







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