2009-01-30 12:27:56

D: Brückenbauer-Zollitsch und Bischof Müller verärgert


RealAudioMP3 Wenn der britische Traditionalistenbischof Richard Williamson zur katholischen Kirche gehören will, müsse er seine Äußerungen zum Holocaust zurücknehmen und sich entschuldigen. Das sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz am Donnerstag vor Journalisten.

Der Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch bedauerte bei einem Besuch der Synagoge in Mannheim zugleich, dass sich der Vatikan vorab offenbar nicht besser über Williamson informiert habe. Mit dem Zentralrat der Juden in Deutschland wolle er weiter Kontakt halten, sagte Zollitsch nach der Ankündigung der Zentralratsvorsitzenden Charlotte Knobloch, unter solchen Voraussetzungen könne es derzeit keine Gespräche geben. Eine Entschuldigung des Holocaust-Leugners reiche nicht aus, erklärte Knobloch an diesem Freitag in München. Der Zentralrat erwarte jetzt ein „klares Signal aus dem Vatikan“.

Zollitsch:

„Ich verstehe die Enttäuschung von Charlotte Knobloch. Doch ich persönlich bin von meiner Geschichte her ein Mensch, der prinzipiell nie Brücken abbricht. Ich versuche vielmehr neue Brücken zu bauen. Deshalb werde ich von meiner Seite versuchen, Brücken zu bauen.“

Auch der Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Müller verteidigt den Papst: Die Aufhebung der Exkommunikation gegen den Traditionalisten-Bischof habe nichts mit dessen skandalösen Äußerungen zu tun, sagte er dem Kölner Domradio.

„Ich bin verärgert, dass man nun den Papst kritisiert und nicht die Worte Williamsons. Denn es ist ganz klar, dass der Täter dieser Geschichte Williamson ist und nicht der Papst. Es ist eine unglücklicher Zufall von zwei voneinander unabhängigen Vorgängen. Wenn man die Kaltschnäuzigkeit sieht, mit der Williamson über das Leiden von Millionen von Menschen – Kindern und Erwachsenen – sprach, dann steigt die Zorneswut heiß ins Gesicht. Es ist einfach unerträglich, dass jemand der – wenn auch illegal – zum Bischof geweiht worden ist und somit Nachfolger der Apostel und Verkündiger des Evangeliums ist, eine solche unglaubliche Position vertritt.“

(rv/domradio/kna 30.01.2009 mg)








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