2009-01-29 15:39:06

Vatikan: „Galileo, Sohn der Kirche“


Galileo Galilei steht im Mittelpunkt der Vatikan-Veranstaltungen zum Internationalen Jahr der Astronomie. „Die Kirche möchte Galilei ehren, einen genialen Forscher und Sohn der Kirche“, betonte der Vatikan an diesem Donnerstag bei der Vorstellung seiner Initiativen. Die Zeit sei reif für eine neue Untersuchung und eine Neubewertung der Gestalt des Astronomen und des gesamten „Falls Galilei“, heißt es in einem Vatikan-Kommunique. Bereits das zweite Vatikanische Konzil habe bezüglich Galilei eine „bestimmte Geisteshaltung“ der Kirche bedauert, die „die legitime Autonomie der Wissenschaft“ nicht ausreichend anerkannt habe. In der Folge hatte Papst Johannes Paul II. 1981 eine Kommission ins Leben gerufen, um den Fall Galilei zu prüfen und so das Verhältnis zwischen Glaube und Wissenschaft zu entspannen.

Zum kirchlichen Programm für das Astronomie-Jahr gehören unter anderem am 26. Februar an der Päpstlichen Lateran-Universität ein Kongress zum ersten großen wissenschaftlichen Werk Galileis aus dem Jahr 1610. Von 26. bis 30. Mai plant das Stensen-Institut der Jesuiten in Florenz zusammen mit dem vatikanischen Kulturrat und der Vatikan-Sternwarte ein internationales Kolloquium. Ende Juni ist bei Rom ein Sommerkurs mit Lehrern und Stipendiaten früherer Veranstaltungen der Vatikan-Sternwarte geplant. Im September und Oktober soll im Vatikan die Ausstellung „Galileo 2009 - Faszination und Qualen eines neuen Blicks auf die Welt“ stattfinden. Von 15. Oktober bis 5. Januar 2010 zeigen die Vatikanischen Museen die Ausstellung „Astrum 2009. Das historische Erbe des italienischen Astronomie von Galileo bis heute“.

Die ersten astronomische Entdeckungen des italienischen Physikers vor 400 Jahren sind der Anlass für das von der Unesco organisierte Jahr der Astronomie. Papst Benedikt XVI. hatte zu Beginn betont, wie wichtig es sei, dass Wissenschaft und Glaube sich gegenseitig befruchten.

(rv/kna 29.01.2009 km/bp)








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