Papst Benedikt XVI. hat vor unrealistischen Vorstellungen von Ehe gewarnt. Gewisse
„humanistische“ Strömungen, die sich an der Selbstverwirklichung des Einzelnen orientieren,
würden die menschliche Person und die Ehe derart idealisieren, dass sie „letztlich
die psychische Ehefähigkeit vieler Personen in Abrede stellen“, sagte der Papst an
diesem Donnerstag vor den Mitarbeitern der Rota Romana zum Auftakt des neuen Gerichtsjahres.
Wenn es um psychische Eheunfähigkeit gehe, sollten die kirchlichen Richter unbedingt
Sachverständige zu Rate ziehen, so Benedikt. Alle Fälle sollten stets mit der gebührenden
Gründlichkeit behandelt werden, „die der Dienst der Rota Romana an der Wahrheit und
der Liebe erfordert“. - Die Römische Rota ist das zweithöchste Gericht der katholischen
Kirche. Sie beschäftigt sich hauptsächlich mit Ehenichtigkeitsverfahren. (rv 29.01.2009
gs)