Israel/Italien/D: Reaktionen in der jüdisch-katholische Krise
Trotz der jüngsten Krise in den jüdisch-katholischen Beziehungen sieht Rabbiner David
Rosen den Papst weiter in Israel willkommen. Die jüngste Solidaritätserklärung von
Benedikt XVI. gegenüber den Juden sei „sehr wichtig und hilfreich“ und ein „guter
erster Schritt“, sagte der Vorsitzende des Internationalen Jüdischen Komitees für
Interreligiöse Beratungen (IJCIC) im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur
an diesem Donnerstag in Jerusalem. Er äußerte aber auch die Erwartung, dass den Worten
nun „konkrete Schritte“ folgen. Der römische Oberrabbiner Riccardo di Segni sagte
am Donnerstag in Rom, eine Reise von Papst Benedikt XVI. nach Israel könne ein geeigneter
Anlass sein, um die Verstimmungen zwischen der katholischen Kirche und dem Judentum
aus dem Weg zu räumen. - Dagegen will die Präsidentin des Zentralrats der Juden in
Deutschland, Charlotte Knobloch, den Dialog mit der katholischen Kirche vorerst abbrechen.
Momentan werde es zwischen ihr und der Kirche sicher kein Gespräch geben, sagte sie
der „Badischen Zeitung“ in Freiburg. – Das Jüdischen Großrabbinat stellte in einem
Brief an den vatikanischen Dialogverantwortlichen mit dem Judentum, Kardinal Walter
Kasper, klar, dass der Heilige Stuhl zumindest eine öffentliche Entschuldigung von
Bischof Williamson hätte fordern müssen, ehe er dessen Exkommunikation aufhob. (kna/apic
29.01.2009 gs)